Für die Gründung und Erprobung einer inklusiven Social-Media-Agentur erhält die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg gGmbH 583.053,05 Euro Förderung aus EU-Mitteln.
Regionalstaatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier übergab am (heutigen) Mittwoch den Förderbescheid an Projektleiter Marc Wolter. Als bundesweit erste inklusive Social-Media-Agentur will „SuperSocial" Menschen mit Behinderung einen modernen Arbeitsplatz bieten und ihnen zu mehr Sichtbarkeit im digitalen Raum verhelfen. Unterstützt werden sie dabei von der Beratungsagentur Mandarin Care sowie von einem breiten Netzwerk regionaler Akteurinnen und Akteure, unter anderem die Landkreise Lüneburg und Harburg.
„Niedersachsen bekennt sich klar zu Inklusion und Teilhabe. Das gilt auch für die immer digitaler werdende Arbeitswelt. Ich freue mich sehr, dass es uns über die Förderrichtlinie ‚Soziale Innovation' gelungen ist, dieses spannende Berufsfeld für mehr Menschen zu öffnen und Antworten auf aktuelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und gesellschaftliche Teilhabe anbieten zu können. Bei ‚SuperSocial' gehen Innovation und Inklusion Hand in Hand.“ Matthias Wunderling-Weilbier, Niedersächsischer Regionalstaatssekretär
Insgesamt acht Mitarbeitende mit und ohne Behinderung gehören zum Team der inklusiven Agentur. Sie erstellen Social-Media-Beiträge für die Projekte der Lebenshilfe, gestalten Flyer und Plakate und setzen Fotoaufträge um. Zum Team gehören ein Sozialpädagoge, eine Fotografin und ein Designer, die die Mitarbeitenden begleiten und die nötigen Kenntnisse vermitteln. Ziel ist es, die Dienstleistung zum Projektende auch externen Auftraggebern zur Verfügung stellen zu können.
„Bei uns arbeiten Menschen jeden Alters mit und ohne Behinderung zusammen", so Wolter. „Wir möchten mit der inklusiven Agentur gleiche Chancen, umfassende Teilhabe und eine zukunftsfähige Alternative zur herkömmlichen Werkstattbeschäftigung für Menschen mit Behinderung schaffen."
Im Anschluss an die Erprobung der inklusiven Agentur soll ein Qualitätsmanagement-Handbuch erstellt werden. So kann das Konzept nach erfolgreicher Projektlaufzeit auch in anderen Agenturen oder Unternehmen Anwendung finden und deutschlandweit zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe von Menschen mit Behinderung beitragen.
Hintergrund
Die Fördermittel für das Projekt „SuperSocial" stammen aus dem Förderprogramm „Soziale Innovation" des Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung. Mit diesem Programm fördert das Ministerium seit 2015 Lösungsansätze zur Anpassung an gesellschaftliche und demografische Veränderungen. Das Besondere ist der breite und experimentelle Ansatz, der Raum für neue Lösungen eröffnet. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) der EU. Für die aktuelle Förderperiode 2021 bis 2027 stehen insgesamt 18,6 Millionen Euro zur Verfügung. Je nach Region können Projekte über die Soziale Innovation in Niedersachsen mit bis zu 80 Prozent gefördert werden.