„Was uns dabei größte Sorgen bereiten muss ist, dass aktuell in der Wohnungswirtschaft Neubaupläne zurückgestellt werden, weil zu den gegenwärtigen Kosten eine Refinanzierung über eine akzeptable Miete kaum möglich ist. Die einfache Forderung ‚bauen, bauen, bauen‘ reicht unter den gegebenen Bedingungen längst nicht mehr aus“, so Lies.
Bis zum Jahr 2040 werden dem Bericht zu Folge aufgrund demografischer Veränderungen voraussichtlich knapp 237.000 zusätzliche Wohnungen benötigt. Der Höchststand der Haushaltszahlen und damit auch des Neubaubedarfs wird zum Jahreswechsel 2030/2031 erwartet. Dabei kommt der Bericht auch zu dem Ergebnis, dass es zwar Hinweise auf eine Abschwächung der Preisdynamik gibt, die Baukosten aber würden aller Voraussicht nach nicht wieder auf das Vor-Corona-Niveau zurückgehen. Gleiches gilt für die gestiegenen Strom- und Heizkosten sowie die höheren Bauzinsen. Der mittlere Wert für Wohnbauland lag in 2022 bei 120 Euro pro m². Seit 2022 stagnieren die Baulandpreise auf hohem Niveau.
Auch die Mieten für inserierte Wohnungen und laufende Mietverträge seien demnach landesweit seit 2012 kontinuierlich angestiegen. Dabei weisen gerade urbanere Regionen wie Braunschweig, Osnabrück, Wolfsburg, Oldenburg, die Stadt Göttingen, Lüneburg, Hannover sowie zahlreiche Gemeinden im Umland von Hamburg hohe Mieten auf, die niedrigsten Mieten verzeichnet der Bericht aktuell in den Landkreisen Göttingen, Northeim und Holzminden sowie in Gemeinden der Kreise Lüchow-Dannenberg, Wesermarsch, Helmstedt und Hameln-Pyrmont. Hinzu kommt, dass die Studienautoren auch beim Thema „zweite Miete“ – also kalte Nebenkosten – keine Entspannung erwarten.