Aufruf zum Einreichen von Förderprojekten in Niedersachsen
In diesem Jahr steht das Thema „Circular Economy“ im Fokus verschiedener niedersächsischer Förderprogramme. Ziel ist es, diese Programme thematisch zu verknüpfen. Neben themenspezifischen Förderungen in einigen Programmen können Projekte in anderen Programmen jederzeit eingereicht werden. In den jeweiligen Programmen können entweder spezielle Ausschreibungen zur "Circular Economy" mit besonderen Förderbedingungen veröffentlicht werden oder es wird gezielt zur Einreichung entsprechender Projektvorschläge aufrufen. Die bestehenden Förderrichtlinien bleiben erhalten, werden jedoch inhaltlich gebündelt und thematisch ausgerichtet. Eine enge Vernetzung der so entstehenden Projekte, etwa im Rahmen von thematisch ausgerichteten Veranstaltungen, wird angestrebt.
Schwerpunktthema 2025 „Circular Economy“
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt und zunehmend an Bedeutung gewonnen. Es beschreibt ein Wirtschaftssystem, das darauf abzielt, Ressourcen effizient zu nutzen und Abfall zu vermeiden.
Das Umweltbundesamt (UBA) definiert die „Circular Economy“ dabei als ein System, das zur Reduzierung der lebenszyklusweiten negativen Auswirkungen sowohl von Materialien und Produkten (z. B. durch Einsparung von Primärmaterialien und deren Substitution mit Sekundärmaterialien) als auch der Abfallerzeugung und Abfallbewirtschaftung beitragen soll. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft trägt somit zur Einsparung von Primärrohstoffen, dem Einsatz von Sekundärmaterialien sowie zur Optimierung der Abfallerzeugung und -bewirtschaftung bei. Diese ganzheitliche Perspektive entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird auch für den gemeinsamen Förderaufruf „Circular Economy“ in Niedersachsen verwendet
Die Kreislaufwirtschaft bietet zahlreiche Möglichkeiten für Innovationen in verschiedenen Wirtschaftssektoren. Besonders Unternehmen können neue Geschäftsfelder erschließen. Aktuelle Forschungsfelder laut BMBF und FONA-Strategie adressieren u. a. die folgenden Themen:
- Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz von der Grundlagenforschung bis zum Transfer in die Industrie (z.B. Kunststoffkreisläufe, Phosphorrecycling, strategische Nutzung von Nebenstoffströmen)
- Nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen für Verfahren, Produkte und Dienstleistungen über alle Anwendungsfelder und Wirtschaftssektoren hinweg
- Weiterentwicklung von Recyclingtechnologien bis zur vollständigen Kreislauffähigkeit durch Nutzung moderner biotechnologischer Verfahren
- Suche nach Handlungsmöglichkeiten, um Produkte, Dienstleistungen und Arbeitsprozesse (neu) zu gestalten
- Erkundung gesellschaftlicher Veränderungsprozesse unter dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung
- Fokus auf Schutz und Begrenztheit von Ressourcen
Aktuelle Studien prognostizieren, dass die Kreislaufwirtschaft bis 2030 die jährliche Bruttowertschöpfung der deutschen Wirtschaft um 12 Milliarden Euro steigern und rund 120.000 neue Arbeitsplätze schaffen könnte. In Niedersachsen gibt es durch verschiedene Initiativen wie die Regierungskommission „Circular Economy“, den Arbeitskreis Fortentwicklung der Kreislauf- und Abfallwirtschaft, das ZDIN-Zukunftslabor (Stärkung und Etablierung der Digitized Circular Economy) oder das Circular Economy Modellvorhaben „Kreislauf.Klima.Dorf“ bereits unterschiedliche Aktivitäten und Anknüpfungspunkte.
Im Auftrag der niedersächsischen Steuerungsgruppe Innovation unter Koordination des Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung