Europas Regionen und Städte in den Mittelpunkt rücken - das ist die Idee der 21. „European Week of Regions and Cities", einer derzeit laufenden Großveranstaltung in Brüssel. Unter dem Motto „Blühende Regionen, stärkeres Europa" tagt die größte regionalpolitische Veranstaltungs- und Konferenzreihe Europas vom 9. bis 12. Oktober erstmals seit Corona wieder in Präsenz.
Eines der Hauptthemen der rund 300 Workshops ist „Soziale Innovation fördern". Und das ist für Niedersachsen eine Steilvorlage: Gemeinsam mit den Partnerregionen Niederschlesien in Polen und den nördlichen Provinzen der Niederlande stellt das Bundesland derzeit in Brüssel seine über den EU-Fonds ESF+ finanzierte Fördermaßnahme „Soziale Innovation" einem internationalen Fachpublikum vor. „Soziale Innovationen können entstehen, wenn motivierte Bürgerinnen und Bürger aktiv werden", sagte der Staatssekretär im Europaministerium, Matthias Wunderling-Weilbier. „Diese Kreativität vor Ort ist eine Triebfeder für alle Innovationen. Soziale Innovationen sind deshalb für das Gedeihen von starken Regionen essenziell", ergänzte er.
Niedersachsen nutzt bereits seit 2015 den ESF+ für die Förderung von Innovationen im sozialen Bereich, bisher wurden mehr als 70 Projekte von einer Hebammen-App über Exoskelette in der Pflege bis hin zum preisgekrönten Integrationsprojekt „Brothers" angeschoben. Damit ist das Land ein Vorreiter in Deutschland. Wichtiger Teil des erfolgreichen Programms sind die drei Stellen für Soziale Innovation bei den Unternehmerverbänden Niedersachsen (UVN), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der LAG der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW). Imke Schmieta, die bei der LAG FW die Stelle für Soziale Innovation innehat, stellte diese vor. Zudem präsentierte sie „DICTUM", eine mehrsprachige App, die Notärzten die Kommunikation mit nicht-deutschsprechenden (Unfall-)Patientinnen und -Patienten ermöglicht. Für die über Soziale Innovation geförderte Anwendung interessiert sich auch die Weltgesundheitsorganisation WHO.