Die LeeWerk-Wisa GmbH ist Anbieterin von Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Qualifizierungsdienstleistungen. Ein Projekt von LeeWerk-Wisa ist "B.A.T.". Das QuA-Projekt ermöglicht insbesondere Langzeitarbeitslosen und älteren Beschäftigungslosen eine ökologisch nachhaltige Tätigkeit.
Frau Abbas ist dort Prokuristin und Projektmanagerin und hat uns ein Interview gegeben. Die NBank unterstützte das Projekt mit einer Förderung im ESF-Programm "Qualifizierung und Arbeit".
Sie sind regional sehr gut vernetzt und arbeiten zielgruppenadäquat. Was sind aus Ihrer Sicht weitere Gelingensfaktoren für Ihre Arbeit mit ganz unterschiedlichenZielgruppen?
Gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkpartnern ist ein wichtiger Aspekt. Ohne sie wäre eine zielgruppenadäquate Arbeit nicht möglich.Teamfähigkeit und unser Anspruch einer kontinuierlichen Weiterentwicklung sind entscheidende Erfolgs- und Gelingensfaktoren. Hervorheben möchte ich insbesondere die Teamfähigkeit. Nur durch die Vielzahl qualifizierter und engagierter Kolleginnen und Kollegen ist es möglich beinahe jeden Teilnehmenden dort abzuholen, wo er oder sie steht, und entsprechend zu begleiten. Dies schließt die Qualifizierung und spätere Vermittlung mit ein.
Eines Ihrer Projekte, das Projekt B.A.T. kombiniert die (Wieder-) Herstellung der Beschäftigungsfähigkeit insbesondere von Langzeitarbeitslosen und älteren Beschäftigungslosen mit einer ganz besonderen Wohnraumförderung der NBank.
Das QuA-Projekt „B.A.T.“ verbindet soziale Nachhaltigkeit - die Arbeit mit den Teilnehmenden -, mit ökologischer Nachhaltigkeit – nämlich dem Bau von Fledermaustürmen. Wesentliche Projektbestandteile sind die fachpraktische und –theoretische Qualifizierung in den Bereichen: Holz, Metall und Farbe. Die Qualifizierung ist auf den Bau von Fledermaustürmen ausgerichtet.
Fledermäuse sind eine vom Aussterben bedrohte Tierart, welche immer weniger Quartiere findet. Dem soll durch den Bau von eigenen Fledermaustürmen entgegengewirkt werden. Die Teilnehmer erhalten nicht nur eine fachliche Qualifizierung in einem der genannten Berufsfelder, sondern erfahren zusätzlich Wissenswertes über die heimische Umwelt und ökologische Faktoren, die sowohl ihre eigene Umwelt, wie auch die der Tierwelt beeinflussen.
So entsteht ein ganz besonderer Mehrwert.
Dies erfolgt in Kooperation mit dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Rheiderland und dem NABU Kreisgruppe Leer.
Gibt bzw. gab es auch Probleme im Projekt? Welche sind das und wie gehen Sie damit um?
Ja, leider kommt es im Rahmen der Projektarbeit immer mal wieder zu Problemen und Risikofaktoren. So konnten in unserem Projekt „B.A.T“ aktuell leider die angestrebten geplanten Vermittlungsziele nicht erreicht werden.
Die Projektzielgruppe, nämlich SGB II-Leistungsberechtigte, insbesondere Langzeitarbeitslose und ältere Beschäftigungslose über 54 Jahre, verzeichneten, wie sich im Projektverlauf herausstellte, so erhebliche gesundheitliche Einschränkungen, die eine Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sehr schwer machten.
Welche Zielgruppe, inhaltlichen Schwerpunktsetzungen und Besonderheiten hat Ihr Projekt OSCAR?
Ziel des Theaterprojektes „OSCAR“ ist die Aktivierung, Motivierung und Qualifizierung von erwerbsfähigen SGB II – Leistungsberechtigten. Flankiert wird die Qualifizierung durch den Einsatz neuer Lernmethoden, wie z.B. eLearning, Web based Training und Computerschulungen.
Die Qualifizierung wird mit der Planung, Inszenierung und filmischen Begleitung eines Theaterstücks kombiniert. Durch theaterpädagogische Übungen erweitern die Teilnehmer beispielsweise ihre „social skills“, die sie nicht nur im Rahmen der Theateraufführung, sondern auch im beruflichen Kontext nutzen können. Freies Sprechen, improvisieren und selbständiges und flexibles Handeln sind nur einige skills.
Neben der inhaltlichen Ausgestaltung gelten die Projektrahmenbedingungen als Besonderheit in diesem Projekt. Durch eine Ausnahmegenehmigung der NBank konnte die Projektlaufzeit auf die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst und somit verlängert werden. Diese Besonderheit bildete einen entscheidenden Erfolgsfaktor für die Projektarbeit.
Im Oktober 2019 startete ein weiteres Projekt „Zukunft schaffen“ im ESF-Programm „Innovative Bildungsprojekte der beruflichen Erstausbildung“. Bitte skizzieren Sie uns kurz und prägnant Ihr anstehendes Vorhaben.
Das Projekt „Zukunft schaffen“ zielt darauf ab, Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene ohne berufliche Erstausbildung, die ihre Vollzeitschulpflicht erfüllt haben und gesundheitlich eingeschränkt sind, nachhaltig in eine Erstausbildung zu integrieren. Besonders ist: Teilnehmende sollen im Projekt „Zukunft schaffen“ nicht aufgrund fehlender formeller Voraussetzungen ausgeschlossen werden. Durch die jahrelange Projekterfahrung hat sich herausgestellt, dass formelle Hürden teilweise eine Projektteilnahme verhinderten. Daher kann das rechtskreisübergreifende Projektvorhaben, welches die Stabilität sowie die Beschäftigungsaufnahme von jungen Erwachsenen fördert, im Landkreis Leer als Pilotvorhaben betrachtet werden.
Frau Abbas, abschließend unsere Frage nach bemerkenswerten Integrationserfolgen, auf die Sie besonders stolz sind?
Es ist immer schön, wenn die durchgeführten Projekte Erfolge bei den Teilnehmern zeigen. Besonders „stolz“ bin ich persönlich darauf, einen Teilnehmer, der durch starkes Asthma gesundheitlich stark eingeschränkt war, durch intensive Betreuung und Begleitung bei einem lokal ansässigen Unternehmen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt zu haben. Das Unternehmen war von dem Teilnehmer so sehr überzeugt, dass es den Arbeitsplatz extra auf seine Bedürfnisse zuschnitt.