26.09.2022
Althusmann: Neuer Zulieferer im Bereich E-Mobilität besitzt Innovationskraft
Das Land und NiedersachsenMetall stärken durch den Beteiligungsfonds „NTransformation Kfz-Zulieferer" die Investitionskraft der hiesigen Unternehmen. Der Fonds wurde im April 2021 vom Niedersächsischen Wirtschaftsministerium und der NBank aufgelegt. Er umfasste zu Beginn 30 Millionen Euro. Im November 2021 erhöhte der Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall das Fondsvolumen um weitere zehn Millionen Euro - auf gegenwärtig 40 Millionen Euro. Das Management des Fonds wurde der NBank Capital GmbH übertragen, einem Tochterunternehmen der Investitions- und Förderbank Niedersachsen NBank. Die Lasertechnik Kreiensen GmbH ist jetzt das vierte Unternehmen, das vom Beteiligungsfonds profitiert.
Aus dem Dienstleistungsangebot Laserschweißen heraus ergaben sich Kontakte in die Automobilindustrie und den dortigen Problemstellungen bei der Produktion von Energiezellen für die E-Mobilität. Um qualitativ hochwertig produzieren zu können, wird dort beim Aluminiumschweißen ein Schweißdraht benötigt, der hochfeste Verbindungen ermöglicht. Gemeinsam mit dem Institut für Schweißtechnik und Trennende Fertigungsverfahren (ISAF) der Technischen Universität Clausthal (TU Clausthal) wurde daher seit Juni 2016 das innovative Produkt „beschichteter Schweißdraht" (Blue Wire) entwickelt. Blue Wire senkt den Energieverbrauch beim Schweißen in der Produktion von Energiezellen um bis zu 50 Prozent und reduziert die Fehler-Quote auf nahezu Null.
Verkaufs- und Produktionsstart war im November 2020. Zunächst von den Automobilherstellern bei der Reparatur der Energiezellen eingesetzt, steht jetzt der Einsatz in der Produktion und damit eine erhebliche Ausweitung des Bedarfs an. Die bewilligten Mittel werden daher in die Steigerung und Automatisierung der eigenen Produktion fließen.
Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Der Beteiligungsfonds NTransformation ist ein flexibles Instrument für niedersächsische Automobilzulieferer, um die Eigenkapitalquote zu erhöhen und somit die Innovations- und Investitionskraft der Unternehmen zu stärken. Der Wandel zur E-Mobilität stellt die Automobilbranche vor große Herausforderungen - und NTransformation unterstützt sie dabei, um am Industriestandort Niedersachsen wichtige Arbeitsplätze zu sichern. Die Lasertechnik Kreiensen GmbH engagiert sich, im Rahmen eines eigenen Transformationsprozesses, als neuer Zulieferer im Bereich der E-Mobilität und unterstützt dabei mit seiner Innovationskraft den Transformationsprozess der ganzen Automobilbranche."
„Diese Finanzierungsrunde ermöglicht es uns, trotz eines aktuell herausfordernden wirtschaftlichen Umfeldes, unsere Produktion stark auszuweiten. Wir schaffen neue Arbeitsplätze, auch als Inklusionsbetrieb, und können mit unserem innovativen Produkt helfen, die Kosten in der Produktion von Energiezellen in der E-Mobilität weiter zu reduzieren", sagt der Geschäftsführer der Lasertechnik Kreiensen GmbH, Matthias Durau.
„Ziel von NTransformation ist es, Zulieferer der Automobilbranche aus Niedersachsen, die sich aufgrund des Mobilitätswandels in einer Phase der Transformation befinden, mit Beteiligungskapital zu unterstützen. Diese Public-private-Partnership, im Rahmen dessen eine Landesregierung und ein Verband gemeinsam einen Fonds ins Leben gerufen haben, ist bundesweit einmalig. Auf diese Weise greifen wir den Betrieben unter die Arme, die im Zuge einer lawinenartigen Krisenüberlagerung ohne flankierende Unterstützung keine Zukunftsinvestitionen tätigen könnten. Die gemeinsame Finanzierung der Lasertechnik Kreiensen GmbH mit dem Land Niedersachsen steht exemplarisch dafür. Wir leisten so einen Beitrag, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Niedersachsen langfristig zu sichern", so Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer NiedersachsenMetall.
Hintergrund:
Die Lasertechnik Kreiensen GmbH mit Sitz in Einbeck-Wenzen ist 2004 als Einzelunternehmen mit dem Dienstleistungsangebot Laserschweißen gegründet worden. 2016 startete dann die Entwicklung des innovativen Produktes Blue Wire. Grundlage war dabei das gemeinsame Forschungsprojekt mit der TU Clausthal mit dem Titel „Entwicklung von neuartigen Zusatzwerkstoffen zum Schweißen / Kontinuierliche Oberflächenbeschichtung von Schweißdrähten". Durch die Nutzung von Beschichtungen auf Schweißzusätzen (im Vakuum aufgebracht) sind das Einbrandverhalten, der Schweißprozess und die mechanischen Eigenschaften des Schweißgutes deutlich positiv verändert worden. Beim einzigen Anbieter dieses innovativen Produktes kommt es dabei gerade zu einer stark gestiegenen Nachfrage. In dem Unternehmen mit aktuell acht Mitarbeiten sollen bis zu sechs neue Arbeitsplätze, auch für Menschen mit Handicap in der Form eines Inklusionsbetriebes, geschaffen werden.
Quelle: Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung
