Gemeinsam für die Zukunft der Jugend: Landesweite Tagung der niedersächsischen Jugendwerkstätten und Pro-Aktiv-Centren

17.09.2024

„Zukunft gestalten – Jugendberufshilfe im Wandel“ lautete das Thema der landesweiten Tagung der niedersächsischen Jugendwerkstätten und Pro-Aktiv-Centren am 5. September 2024.

Mit über 180 engagierten Teilnehmenden aus verschiedenen Einrichtungen der Jugendhilfe ging es einen ganzen Tag lang darum, wie Jugendliche in schwierigen Lebenslagen bestmöglich unterstützt werden können, um ihnen neue Perspektiven zu geben.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, zunehmende psychische Belastungen, Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen beim Bürgergeld und der zunehmende Rückzug junger Menschen in eine virtuelle Realität führen dazu, dass die Zielgruppen für die Einrichtungen der Jugendberufshilfe zunehmend schwerer zu erreichen sind. Noch bis vor Kurzem gelang es oftmals, junge Menschen über bestehende Kanäle der Unterstützungssysteme an die Jugendwerkstätten und Pro-Aktiv-Centren heranzuführen. Heute brauche es eine deutlich aktivere und überzeugendere Ansprache, so der Tenor der Veranstaltung.

NBankvorstandsmitglied Sonja Schwarz

Wenn wir Kinder und Jugendliche erreichen wollen, müssen wir immer wieder neue Wege suchen und die Angebote auf das Gegenüber zuschneiden. Das erfordert erhebliche Anstrengungen. Ich bedanke mich bei allen, die diese Arbeit jeden Tag wieder in Angriff nehmen.

Sonja Schwarz
Vorstandsmitglied der NBank

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit Grußworten von Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Sozialminister, Sonja Schwarz, Vorständin der NBank sowie Olga Koch, Leiterin des Teams Jugendberufshilfe bei der NBank. Im Anschluss gaben Prof. Wolfgang Schröer und Stephan Ullrich von der Universität Hildesheim Impulse zur Zukunftsperspektive der Jugendberufshilfe in inklusiven Übergängen und ordneten den Wandel und die Zielgruppe wissenschaftlich ein.

Gesa Lischka von der Markenagentur Kochstraße griff diese Impulse im Anschluss auf und veranschaulichte in ihrem Vortrag „Das Denken lenken“ den anwesenden Fach- und Führungskräften, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in kreative Konzepte und effektive Kommunikation zur besseren Akquise von Teilnehmenden übersetzt werden können.

Workshops unter Leitung von Expertinnen und Experten rundeten den Fachtag ab: In vier verschiedenen Gruppen vertieften die Teilnehmenden die vielfältigen Aspekte des Tagungsthemas. Während Vertreter des Jobcenters der Region Hannover das Zusammenwirken mit den Jugendwerkstätten erläuterten, erarbeitete Adrienne Becker von der Agentur webnetz mit den Teilnehmenden Strategien zum gezielten und professionellen Einsatz von Social Media in den Einrichtungen. Gesa Lischka vertiefte in ihrem Workshop das Thema ihres Impulsvortrages zur effektiven, zielgruppengerechten Ansprache junger Menschen. Fachkräfte aus zwei Pro-Aktiv-Centren stellten zudem innovative Beispiele aus der Praxis zur Akquise von Teilnehmenden vor.

Natürlich blieb auch genügend Zeit, um sich in den Pausen auszutauschen und wertvolle Erfahrungen zu teilen – eine gute Gelegenheit, um voneinander zu lernen und neue Impulse zu erhalten.

Mit der diesjährigen Tagung konnten den Vertreterinnen und Vertretern der Jugendwerkstätten und der Pro-Aktiv-Centren wichtige Anstöße für ihre Arbeit gegeben werden. Jetzt gilt es, die Erkenntnisse in die Praxis zu überführen.

Impressionen der Tagung

Weitere Informationen zu den Förderprogrammen

Jugendwerkstätten

In Jugendwerkstätten werden junge Menschen mit beruflichen Eingliederungshemmnissen und besonderem sozialpädagogischen Förderbedarf persönlich stabilisiert, sozial integriert und durch betriebsnahe Qualifizierung auf eine Ausbildung oder Beschäftigung vorbereitet.

Pro-Aktiv-Centren

Pro-Aktiv-Centren sind Beratungsstellen, welche individuelle Einzelfallhilfe für junge Menschen in problematischen Lebenslagen anbieten. Ziele sind soziale Stabilisierung, Bewältigung des Lebensalltags und die Schaffung von Alltagsstrukturen, die zur Verbesserung der Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit führen.

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