Das Land Niedersachsen unterstützt auch in diesem Jahr landesweit Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung in der Wasserwirtschaft. Für insgesamt 24 Vorhaben, die von Kommunen, Wasserverbänden oder Versorgungsunternehmen eingereicht wurden, zahlt das Umweltministerium über die NBank jetzt rund 4,6 Millionen Euro. Es ist bereits die dritte Antragsrunde im Rahmen des Förderprogramms, mit dem Anpassungen beim Wassermengenmanagement, des Wasserrückhalts oder der Starkregenvorsorge bezuschusst werden.
„Mit bereits 1,9 Grad Temperaturerhöhung in Niedersachsen verstärkt sich die Wasserkrise besonders im Sommer. Durch zunehmende Verdunstung und Nutzung nehmen in verschiedenen Regionen die Grundwasserreserven weiter ab. Wir dürfen bei den Anstrengungen im Klimaschutz nicht nachlassen, um die Auswirkungen für Wasserhaushalt und Wassermanagement zu begrenzen“, sagt Umweltminister Christian Meyer. „Gleichzeitig aber stehen die Kommunen schon jetzt vor enormen Herausforderungen bei der Klimaanpassung, weil Dürren und Wassermangel im Sommer und gleichzeitig vor allem im Winter Starkregenkatastrophen zunehmen. Wir unterstützen die Klimavorsorge im Wassermanagement mit intelligenten Lösungen, um Risiken zu minimieren und Schäden zu vermeiden. Nachhaltiges Wassermanagement ist Daseinsvorsorge und unverzichtbar, um auch für kommende Generationen jederzeit ausreichend sauberes Wasser zur Verfügung zu haben und uns gegen Hochwasser und Starkregen besser zu wappnen.“
Die Auswirkungen der Klimakrise auf den Wasserhaushalt sind erheblich: Steigende Temperaturen führen zu vermehrter Verdunstung; Dürrephasen, Trockenheit und Hitzewellen häufen sich. Die Folgen sind vermehrtes Niedrigwasser in Flüssen und sinkende Grundwasserspiegel. Auf der anderen Seite kommt es zu mehr Niederschlägen im Winter und häufigerem, intensiven Starkregen an unterschiedlichen Orten in Niedersachsen. In stark versiegelten Gebieten kann so viel Wasser nicht versickern, der Boden und die Kanalisation können das Wasser nicht aufnehmen. Somit drohen nicht nur Überschwemmungen. Oftmals fließen große Wassermengen mit einer hohen Fracht an Schad- oder Nährstoffen ungeklärt in Bäche und Flüsse.
„Um für Dürreperioden besser vorbereitet zu sein, muss viel mehr Wasser in der Fläche zurückgehalten werden, damit es versickern und die Grundwasserreserven auffüllen kann.“ Christian Meyer, Nds. Umweltminister
"Zudem muss unser Trinkwasser weiterhin vor schädlichen Einträgen geschützt werden. Daher ist es gut, dass sich immer mehr Kommunen konkrete Gedanken über ein nachhaltiges Wassermengenmanagement machen. Um auch zukünftig eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen, sind innovative Strategien und fundierte Daten unerlässlich. Die Projekte, die jetzt gefördert werden, zeichnen sich durch vielfältige Lösungsansätze aus und dienen anderen damit als Vorbild. Niedersachsen wird auch weiterhin konsequent die Klimafolgenanpassung vorantreiben.“ so Minister Meyer weiter.
Hintergrund:
Die Förderrichtlinie „Klimafolgenanpassung Wasserwirtschaft“ des Landes unterstützt innovative Maßnahmen und Projekte zur Klimafolgenanpassung in der Wasserwirtschaft, also Projekte, die eine strategische Neuausrichtung des Wassermengenmanagements oder den klimafolgenorientierten Ausbau von Infrastrukturen vorantreiben. Für Grundlagenarbeit und Erstellung von Konzepten, Machbarkeitsstudien sowie Planungen können bis zu 300.000 Euro bei einem Fördersatz von 90 Prozent gewährt werden. Für die Umsetzung von Konzepten (Investitionen) können bis zu 500.000 Euro bei einem Fördersatz von 50 Prozent gewährt werden. Die nächste Antragsfrist endet am 31. Juli 2025.
Quelle: Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz - Land fördert mit 4,6 Millionen Euro zahlreiche Projekte für Wasserrückhalt, Starkregenvorsorge und Wassermanagement