In Vorbereitung auf die anstehende Verleihung des DurchSTARTer-Preises 2023 werfen wir einen Blick hinter die Kulissen: Im Gespräch mit Jurymitglied Dörte Roloff erfahren wir mehr über ihren beruflichen Werdegang und erhalten Einblicke in die Welt der Start-up-Szene Niedersachsens.
Frau Roloff, als Jurorin wird Ihnen eine wichtige Aufgabe im Rahmen des DurchSTARTer-Preises zuteil. Doch bevor wir darüber sprechen, möchten wir zuerst den Blick auf Sie als Person richten: Was war der wichtigste Moment in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Ein entscheidender Moment in meiner beruflichen Laufbahn war, als mir klar wurde, wo meine Berufung liegt. Ich fand meinen Platz im Bereich Entrepreneurship und Nachhaltigkeit und erkannte, dass ich meine Leidenschaft mit den sich ständig wandelnden Herausforderungen der Welt verknüpfen kann.
Wo stehen Sie heute und welche Träume verfolgen Sie zurzeit?
Ich begleite etablierte Organisationen durch Transformationsprozesse und unterstütze neu gegründete Unternehmen bei der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle und beim Aufbau skalierbarer Strukturen. Ich träume von einer zukunftsfähigen Welt, in der Menschen im Einklang mit der Natur und der sich wandelnden Gesellschaft gut leben und arbeiten können. Werteorientiertes Unternehmertum ist für mich der Schlüssel, um die nachhaltige Neuordnung der Wirtschaft voranzutreiben.
Welche Aspekte Ihres beruflichen Engagements geben Ihnen die größte Zufriedenheit?
Es erfüllt mich sehr, Menschen zu begeistern und zu befähigen, Neues zu erproben und dadurch persönlich zu wachsen und Unternehmen kollaborativ zu gestalten. Die größte Zufriedenheit empfinde ich, wenn Individuen und Teams mir spiegeln, dass sie durch die Zusammenarbeit mit mir eine Weiterentwicklung und Selbstwirksamkeit erlebt haben und ich sehe, dass sich unternehmerische Potentiale entfalten.
Sie haben die Start-up-Szene als treibende Kraft hinter dem Hafen Impact Accelator maßgeblich geprägt und sich aktiv für Themen wie Innovation, Zusammenarbeit und die Gestaltung einer zukunftsorientieren Arbeitskultur eingesetzt. Wie hat Ihr bisheriges berufliches Engagement dazu geführt, dass Sie heute beim DurchSTARTer-Preis in der Jury sitzen?
Ich bin seit über zehn Jahren im Start-up- und Innovations-Umfeld unterwegs und habe mit vielen Start-ups und Akteuren niedersachsenweit und darüber hinaus zusammengearbeitet. Ich habe hunderte Start-ups sehen und bewerten dürfen. Durch mein bisheriges berufliches Engagement und die intensive Begleitung von Start-ups in unterschiedlichen Phasen, bringe ich ein tiefes Verständnis für die Komplexität von Gründungsprojekten mit. Ich denke, das hilft als Jurymitglied beim DurchSTARTer-Preis Potenziale und blinde Flecken schnell zuerkennen und Geschäftsmodelle sowie Teams differenziert zu bewerten.
Auf welche Kriterien achten Sie besonders, wenn Sie Start-ups bewerten, die sich für den DurchSTARTer-Preis bewerben?
Bei der Bewertung von Start-ups lege ich besonderen Wert auf die Lösung nachhaltiger und sozialer Probleme, die eine große Relevanz haben – also zum Beispiel an welchen Nachhaltigkeitszielen, bzw. Wirkungszielen, sie sich orientieren. Das damit verbundene Impact-Potenzial steht dabei an erster Stelle, gefolgt vom Innovationsgrad. Außerdem muss ich das Vertrauen in die Fähigkeiten und das Engagement des Teams haben, um das Gründungsvorhaben auf die Straße zu bringen. Eine Idee ohne Umsetzungspower bleibt eine Idee.
Welche Art von Start-up-Konzept oder Start-up-Idee würden Sie gerne verfolgen, wenn Sie heute selbst ein Start-up gründen würden?
Eine konkrete Startup-Idee habe ich nicht im Kopf. Ich bin in sehr vielen Querschnittsthemen unterwegs. Da sehe ich viele Potenziale und dringende Handlungsfelder. Es wäre sicher ein Geschäftsmodell, das einen bedeutenden gesellschaftlichen Mehrwert schafft. Technologie wäre, sinnvoll eingesetzt, auch integraler Bestandteil. In meiner derzeitigen Rolle kann ich meine Stärken am besten einbringen, um möglichst vielen sinnstiftenden Unternehmungen zum Erfolg zu verhelfen. Da sehe ich den größeren Impact-Hebel für mich.
Wie steht es um die niedersächsische Start-up-Szene? Warum sind Start-ups für das Land Niedersachsen unverzichtbar?
Start-ups sind ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor für das Land. Sie liefern innovative Geschäftsideen mit einer einzigartigen Geschwindigkeit und frische Impulse für den Markt. Start-ups überdenken herkömmliche Geschäftsmodelle grundlegend und tragen zur langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung bei. Niedersachsen bietet günstige Bedingungen für Start-ups, insbesondere durch eine umfassende Unterstützungslandschaft in der Frühphase. Alle Akteure haben in den letzten Jahren wertvolle Arbeit geleistet und vieles auf den Weg gebracht. Die Besonderheit als Flächenland mit regionaler Verteilung macht die niedersächsische Start-up-Szene unverzichtbar. Beim Thema Wachstumskapital und Unterstützung von Scale-ups sehe ich allerdings noch Lücken. Im Bereich Nachhaltigkeit und Diversity schneiden wir nicht so schlecht ab, aber da geht noch mehr. Da müssen wir dranbleiben.
Vielen Dank für das Gespräch!
Hintergrund
Die NBank ist aktives Mitglied der Landesinitiative startup.niedersachsen, die es sich zur Aufgabe macht, die Start-up-Szene in Niedersachsen systematisch zu fördern, zu vernetzen und Niedersachsen als Start-up-Land stärker sichtbar zu machen. Als Start-up werden alle jungen Unternehmen, die nicht älter als fünf Jahre sind definiert. Alles zum DurchSTARTer-Preis
Weitere Informationen unter www.durchstarterpreis.de und www.startup.nds.de.