Die Gründer kannten sich schon länger privat. Gefördert durch dasNBank-Gründungsstipendium entwickelten sie eine innovative Verpackungsidee. Was waren die Faktoren für den Erfolg der drei?
„Das Ziel, das uns antreibt? Eine Welt ohne unnötigen Plastikmüll.“ Fabian Solf, PAPAIR GmbH
Die Geschäftsidee
Fabian Solf belegte 2018 an seiner Hildesheimer Hochschule einen Kurs zum Thema Start-up-Gründung. Um aufgenommen zu werden, musste er eine konkrete Idee einreichen. Da erzählte ihm seine Mutter eine Erfahrung aus dem Leuchtengeschäft; immer mehr Kunden erwarteten nachhaltige Verpackung der fragilen Ware. Diese Idee griff Solf auf. Alleine in Deutschland wurden im Jahr 2020 rund 4 Milliarden Pakete versendet, überwiegend in Verpackungen mit Plastik. Eine Luftpolsterfolie aus Altpapier ist eine umweltfreundliche Alternative. „Wir sind nicht die ersten am Markt für nachhaltige Packmittel“, erklärt Fabian Solf. „Unsere PapairWrap-Folie unterscheidet sich aber durch die flexible Verwendbarkeit und den vergleichsweise guten Preis.“
Ein gut aufgestelltes Team
Für eine Gründung braucht es Expertise. Betriebswirtschaftliches Know-how beispielsweise ist eine wichtige Voraussetzung für ein Gründungsstipendium. Solf absolvierte einen Bachelor als Holzingenieur. Christopher Feist beendete gerade seinen Master in Wirtschaftswissenschaften. Sie gewannen als Partner Steven Widdel, der weiteres technisches Know-how mitbrachte. Zusammen beantragten die Freunde das Gründungsstipendium und machten sich an die Arbeit. Auf einem privaten 3D-Drucker stellten sie einen Prototypen her: eine in alle Richtungen flexibel formbare Papierfolie mit einer stabilen Kuppelform der Noppen, die ausgesprochen guten Verpackungsschutz bei geringem Materialeinsatz gewährleistet.
„Im Grunde sind wir sehr naiv an manche Themen rangegangen. Aber letztlich war das richtig. Mit unserem Spirit haben wir die Papierindustrie schon ein wenig aufgemischt. Wir haben allerdings auch durchweg positives Feedback bekommen.“ Christopher Feist, PAPAIR GmbH
Der Spirit
Es gab das Büro in Hannover. Um die Idee zur Marktreife zu bringen, brauchte PAPAIR Produktionsflächen und musste Werkzeuge bauen. Es gab immer wieder Hürden, es ging um erhebliche Investitionen. Die drei jungen Männer sagen von sich, dass sie Unternehmergeist aus der Familie kennen und froh sind, selbst etwas aufzubauen. Die NBank förderte die gewerbliche Ansiedlung in Rethem in der Nähe von Walsrode. Die Gründer bemühten sich um Risikokapital über Crowdinvesting und sammelten 400.000 Euro ein. Im letzten Jahr kamen drei Investoren an Bord.
„Wir als grüne Verpackungsmarke werden weiter an neuen Produkten forschen.“ Steven Widdel, PAPAIR GmbH