Das Pro-Aktiv-Center in Salzgitter hat sich darauf spezialisiert, jungen Menschen in schwierigen Lebenslagen Unterstützung, Orientierung und Perspektiven zu bieten. Mit einem ganzheitlichen Ansatz strebt das PACE danach, Unterstützung bei der Problembewältigung der Jugendlichen zu geben, ihre individuellen Potenziale zu fördern und ihnen die Werkzeuge für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt an die Hand zu geben. Die breite Palette an Unterstützungsmaßnahmen macht das PACE zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Jugendhilfe in der Region, unterstützt durch die Förderung der NBank.
Mit Christine Handzik, sozialpädagogische Teamleitung des Pro-Aktiv-Centers Salzgitter, sprechen wir über das Konzept der Jugendhilfe sowie die Unterstützung durch die NBank.
Frau Handzik wie gestalten sich der Projektansatz und das Vorgehen des Pro-Aktiv-Centers?
Handzik: Konzeptionell vorgegebenes Ziel ist die Integration benachteiligter junger Menschen in den Arbeitsmarkt. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, junge Menschen, die nur schwer ihre beruflichen Interessen verwirklichen und sich in der Gesellschaft etablieren können, aufzusuchen, anzusprechen und sie bei ihrem Weg zu begleiten. Wenn die Jugendlichen unsere Hilfe in Anspruch nehmen, basiert unser Vorgehen auf einer Einzelfallförderung. Das bedeutet, wir betrachten zuerst ihre Ausgangslage sowie Potenzial und Fähigkeiten und legen dann gemeinsam das persönlich angestrebte Ziel fest. Zur Erreichung dieses Ziels wird dann ein individuelles Handlungsschema erstellt und die Jugendlichen werden während dieses Prozesses aus einer Hand von einer oder einem unserer fünf Sozialpädagoginnen oder Sozialpädagogen betreut.
Mit welchen Hürden sind die Betroffenen meist konfrontiert?
Handzik: Junge Menschen müssen heutzutage möglichst gut und breit qualifiziert sein, um ihre beruflichen Interessen zu verwirklichen. Zusätzlich ist meistens eine flexible und gleichzeitig stringente Lebensplanung zur erfolgreichen Integration in den Arbeitsmarkt wichtig. Aufgrund persönlicher und sozialer Ausgangslagen sowie fehlender oder unzureichender Schulabschlüsse haben sie jedoch oft keine Möglichkeit, eine Ausbildung oder Arbeitsstelle zu erhalten. Häufig sind sie auch bereits durch die Raster bisheriger Hilfesysteme gefallen, wenn sie zu uns kommen.
An wen richtet sich das Angebot des Pro-Aktiv-Centers?
Handzik: Wir richten uns mit unserem Angebot an alle jungen Menschen in der Altersgruppe von 14 bis unter 27 Jahren. Jährlich begleiten wir ca. 100 junge Menschen, die ein Durchschnittsalter von 20,5 Jahren haben.
Wie fördert die NBank sie bei der Umsetzung des Projektes?
Handzik: Unser Pro-Aktiv-Center ist dem Fachgebiet Kommunale Kinder- und Jugendförderung des Fachdienstes Kinder, Jugend und Familie der Stadt Salzgitter zugeordnet und wird seitens der NBank gefördert. Neben der Unterstützung bei der gesamten Antragstellung und Bearbeitung wird auch der fachliche Austausch durch regelmäßige regionale und überregionale Treffen angeregt und begleitet. Die Stadt Salzgitter gehörte zu den ersten 20 Kommunen, die von dem Förderprogramm Pro-Aktiv-Center profitieren durften.
Welchen Herausforderungen und Chancen sieht sich das Pro-Aktiv-Center Salzgitter aktuell gegenüber?
Handzik: Die Beschränkungen der zurückliegenden Coronapandemie hatten starken Einfluss auf die Arbeit im PACE. Trotz des Einsatzes der digitalen Medien, hatten vor allem die Kontaktverbote Auswirkungen auf die Beratung und Unterstützung der jungen Menschen. Dies hat sich nur langsam wieder normalisiert, aber auch gezeigt, wie wichtig der persönliche Kontakt im Beratungskontext ist. Unsere Aufgabe wird es auch weiterhin sein, in intensiven Einzelfallgesprächen auf die Stärken und Fähigkeiten der jungen Menschen einzugehen. Damit dies funktionieren kann, sind wir auf ein örtlich gesteuertes, flexibles und verlässliches System angewiesen. Dieser mitunter schwierige Prozess kann nur auf Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Akteuren vor Ort gelingen. Deshalb rückt vor allem die strukturelle und finanzielle Förderung weiterhin in den Mittelpunkt, um die Integration der Jugendlichen auch zukünftig erfolgreich zu gewährleisten.
