Aufstiegs-BAföG - Eine anhaltende Erfolgsgeschichte

Seit 25 Jahren gibt es dieses Fördergesetz. Mit Ausnahme der Corona-Hilfen, ist das Programm alljährlich wohl das mit den höchsten Antragszahlen in der NBank.

Woher kommt dieser Erfolg? – Dazu sprechen wir mit Olaf Haushälter, dem Leiter des Teams Bildungsförderung.

Olaf Haushälter, Leiter des Teams Bildungsförderung
Olaf Haushälter, Leiter des Teams Bildungsförderung

Herr Haushälter, worum geht es beim Aufstiegs-BAföG?

Die Förderung unterstützt Menschen, die sich beruflich entwickeln möchten. Das Bundesgesetz flankiert im Kontext des lebenslangen Lernens diesen Prozess durch die Förderung strukturierter Fortbildungsmaßnahmen der beruflichen Bildung. Die Mittel kommen vom Bund und vom Land. Die Beratung und Antragsabwicklung liegen für die Länder Niedersachsen und Bremen bei uns, der NBank.

Wer ist die Zielgruppe des Programms?

Das sind künftige Fachkräfte aus Industrie, Handel, Pflege, Hauswirtschaft, Landwirtschaft oder dem Handwerk. Tatsächlich fördern wir über 700 verschiedene Fortbildungsabschlüsse. Am stärksten gefragt sind die Fortbildungen zu staatlich anerkannten Erziehern und Technikern. Interessierte können sich auch zu Meistern, Fach- oder Betriebswirten höher qualifizieren.

Das Interesse an dem Programm ist kontinuierlich?

Kontinuierlich steigend, ja! Vor 15 Jahren haben wir ein Volumen um die 11 Millionen Euro ausgegeben. 2021 liegt der Förderumfang bei rund 95 Millionen Euro. Letztes Jahr hat mein Team alleine 11.000 Neuanträge und unzählige Folge- und Änderungsanträge bearbeitet. Dazu kamen 18.000 Verwendungsnachweise, denn wir müssen prüfen, ob Maßnahmen wirklich regelmäßig besucht wurden. Über 21.000 Menschen wurden allein in Niedersachsen gefördert.

Wie erklären Sie das steigende Interesse?

Das Aufstiegs-BAföG gibt vielen Menschen den nötigen Spielraum, um beruflich voranzukommen. 2020 gab es eine durchschlagende Gesetzesänderung im AFBG. Bei Vollzeitmaßnahmen zahlen wir seither Unterhaltsbeiträge zu 100 Prozent als nicht rückzahlbare Zuschüsse, wenn die Teilnahme tatsächlich erfolgt. Die Novelle erleichtert die Entscheidung, in die Karriere zu investieren. Corona hat daran nichts geändert.

„Das Aufstiegs-BAföG ebnet einen Weg für die Durchstarter auf dem Arbeitsmarkt. Und gibt eine deutliche Antwort auf den Fachkräftemangel.“ Olaf Haushälter, Leiter des Teams Bildungsförderung

Wie fördert das Programm?

Die Förderung gliedert sich in zwei Teile. Zum einen in den einkommensabhängigen Unterhaltsbeitrag als Vollzuschuss. Der Beitrag für Ledige ohne Kinder beträgt beispielsweise 783 Euro monatlich. Die Fördersätze für Verheiratete und Personen mit Kindern liegen deutlich höher. Das Geld muss in der Regel nicht erstattet werden. Dazu kommen Beiträge für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren, die wir bei Teilzeit- und Vollzeitmaßnahmen – auch für Fernlehrgänge – zahlen. Und zwar zu je 50 Prozent als Zuschuss und als Darlehen. Bei Erreichen des Fortbildungsziels wird die Hälfte des Kredits erlassen. Wer nicht regelmäßig teilnimmt, muss im Regelfall die Förderung erstatten.

Das Aufstiegs-BAföG ist ein wirkliches Massengeschäft der NBank?

Das klingt so. Faktisch betreuen wir jeden Fall individuell. Jeder Antrag ist anders. Wir bekommen unzählige Anträge, Anrufe und E-Mails, zahllose Briefe. Wir beraten, beantworten Fragen, auch während der Fortbildung werden wir tätig. Wenn der Antrag nicht durchgeht oder wir gar im fünfstelligen Eurobereich zurückfordern müssen, wissen die Betroffenen oft nicht ein noch aus. Es ist eine hohe Verantwortung. Zu Höchstzahlen bei Neu- und Folgeanträgen kommt es im Sommerhalbjahr rund um den Schuljahreswechsel. Es gibt immer mehr Vollzeitfortbildungen, bei denen es um den monatlichen Unterhaltszuschuss geht. Wir ermitteln und berücksichtigen Einkommen und Vermögen, machen Wertermittlungen bei Immobilien und Erstattungen an die Arbeitsagenturen. Dazu kommen die Abstimmungen mit den Bildungsträgern, um Lehrgänge förderfähig zu gestalten. Seit Corona geht es da verstärkt um virtuelle Formate. Bei uns ist wirklich immer viel los.

Herzlichen Dank für die spannenden Informationen!

„Wir sind ein 30-köpfiges Team – für ein Programm. Wir sind voll ausgelastet. Dennoch wollen wir auch den gesetzlichen Beratungsauftrag erfüllen.“ Olaf Haushälter, Leiter des Teams Bildungsförderung

Aufstiegs-BAföG

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Aufstiegs-BAföG Hotline

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